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Meilenstein: 60.000. Herzkatheter-Untersuchung am Klinikum Hanau

Auf dem Bild zu sehen (v.l.n.r.): Jennifer Younger, Bereichsleitung Herzkatheterlabor, MUDr. Stanislav Brezina, Oberarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Nephrologie und internistische Intensivmedizin, Patientin Marion Buonomo sowie Chefarzt PD Dr. med. Christof Weinbrenner.

Hanau, 03. Mai 2023. Im März führte das Team des Herzkatheterlabors der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Nephrologie und internistische Intensivmedizin unter Leitung von PD Dr. med. Christof Weinbrenner die 60.000. Herzkatheter-Untersuchung durch. Das Verfahren wurde 1988 im Stadtkrankenhaus in der Medizinischen Klinik 1 unter dem damaligen Chefarzt Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Becker neu eingeführt, dort befand sich zu der Zeit der einzige Linksherzkatheter-Messplatz im gesamten Main-Kinzig-Kreis. Ab dem Jahr 1994 wurde dann die Komplettversorgung, also auch die Aufdehnung der Herzadern, angeboten.  Im Laufe der Zeit haben die Möglichkeiten im Herzkatheterlabor deutlich zugenommen:  So ist es heute auch möglich, lang verschlossene Gefäße wieder zu eröffnen, stark verkalkte Gefäße entweder mittels Ultraschallwellen (Lithoplastie) oder durch einen speziellen Bohrer (Rotablation) zu eröffnen, die Funktion der Gefäße direkt im Herzkatheterlabor durch eine Druckdrahtmessung zu bestimmen (FFR) und mittels Gefäßultraschall die Herzadern anzuschauen (IVUS).

Marion Buonomo aus Hanau leidet schon länger an zu hohem Blutdruck. Nachdem eine Blutuntersuchung eine Auffälligkeit zeigte, ging es für sie ins Klinikum Hanau zur Herzkatheter-Untersuchung. Dort nahmen Sie Oberarzt MUDr. Stanislav Brezina und das Team des Herzkatheterlabors in Empfang. „Für die Untersuchung führen wir einen Katheter über die Handgelenksarterie ein. Der Vorteil ist hierbei, dass Patienten, anders als bei einer Leistenpunktion, im Anschluss nicht mehrere Stunden liegen müssen, und auch das Blutungsrisiko ist geringer“, erklärt der Oberarzt während er die Patientin auf die Untersuchung vorbereitet. Sie bleibt währenddessen bei Bewusstsein, lediglich eine örtliche Betäubung an der Einstichstelle ist notwendig, denn der Katheter selbst verursacht kaum Schmerzen. Das Verfahren ist ein schonender, minimal-invasiver Eingriff. Dabei wird der Katheter, ein dünner, flexibler Kunststoffschlauch, über die Arterie in das Herz geschoben. Durch das Spritzen von Kontrastmittel können auf Röntgenaufnahmen so Herzkranzgefäße, die linke Herzkammer und die Hauptschlagader sichtbar gemacht werden. Da Marion Buonomo zu Bluthochdruck neigt, kontrolliert Brezina insbesondere ihre Herzkranzgefäße, um Engstellen oder gar Verschlüsse auszuschließen.

„Herzkatheter-Untersuchungen dienen nicht nur der reinen Diagnostik, in vielen Fällen können wir Patienten schon während der Untersuchung behandeln“, erklärt PD Dr. med. Christof Weinbrenner, „entdecken wir ein verengtes Gefäß, können wir es direkt aufdehnen und eine Gefäßstütze, also einen Stent, einpflanzen, der die Adern offenhält und so den Blutfluss aufrechterhält“. Fast die Hälfte aller Herzkatheter-Untersuchungen am Klinikum Hanau sind zugleich Interventionen, bei denen meist ein Stent implantiert wird. Bei Marion Buonomo war das jedoch gar nicht nötig, nach nur fünf Minuten gab Oberarzt Brezina Entwarnung – er konnte keine Auffälligkeiten feststellen.

Für manche Patienten ist ein stationärer Aufenthalt nach der Untersuchung mittlerweile nicht mehr notwendig. In der Regel werden diese am Tag zuvor ambulant untersucht, aufgeklärt und über den Ablauf informiert. Der Arzt bespricht dabei alle wichtigen Fragen mit ihnen. Am nächsten Tag kommen die Patienten zum Eingriff in die Klinik und können in der Regel am selben Tag wieder nach Hause. Wird während des Eingriffs ein Stent gesetzt, bleiben sie noch eine Nacht zur Beobachtung in der Klinik. Bei Patienten, die mit einem Verdacht auf Herzinfarkt mit dem Notarztwagen zum Klinikum Hanau gebracht werden, werden schon während der Fahrt der Herzspezialist und die Pflegekräfte des Herzkatheterlabors informiert. Dies funktioniert rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Der Weg dieser Patienten führt dann nicht über die Zentrale Notaufnahme, sondern direkt zum interventionellen Kardiologen. „Eine sehr schnell einsetzende Therapie ist bei Herzinfarkt-Patienten außerordentlich wichtig“, sagt Dr. med. Weinbrenner, „damit der Schaden durch den Herzinfarkt begrenzt werden kann – hier zählt jede Minute“.