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Bestmögliche Versorgung: Klinik für Neurologie am Klinikum Hanau als MS-Zentrum rezertifiziert

(v.l.n.r.) Ingmar Beck, Oberarzt der Klinik für Neurologie; Heidi Hickmann, Mitarbeiterin MS-Ambulanz; Melanie Huber, Mitarbeiterin MS-Ambulanz; Melanie Muser, Oberärztin der Klinik für Neurologie und Dr. med. Sven Thonke, Chefarzt der Klinik für Neurologie.

Hanau, 26. Juli 2023.Zertifizierung der Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) dient als Wegweiser für Betroffene

Man nennt sie auch die Krankheit der 1.000 Gesichter: Bei Multipler Sklerose, kurz MS, lassen sich nur sehr schwer allgemeingültige Aussagen über Symptome oder Krankheitsverlauf machen und quasi jede Altersgruppe kann davon betroffen sein. Die Autoimmunerkrankung, bei der die Abwehrzellen des Körpers die Schutzschicht der Nervenfasern, die sogenannten Myelinscheiden, angreifen und so zu deren Entzündung und Abbau führen, ist bis heute unheilbar – das bedeutet aber nicht zwangsläufig tödlich oder, dass Patienten auf jeden Fall schwer behindert sein werden. Mittlerweile gibt es viele sehr wirksame Therapien, die den Krankheitsverlauf effizient verbessern und dazu führen können, dass keine Krankheitsaktivität mehr nachweisbar ist. Für Betroffene, deren Lebensqualität und eine günstige Krankheitsprognose ist es deshalb besonders wichtig, die bestmögliche Versorgung möglichst wohnortnah zu finden. Hier setzt die DMSG an: Mit den von ihnen ausgezeichneten MS-Zentren will sie eine unabhängige, verlässliche Orientierung geben, wohin Patienten sich für eine fachgerechte Versorgung wenden können. Die Klinik für Neurologie am Klinikum Hanau wurde bereits 2020 als eines dieser Zentren zertifiziert und erhielt jetzt ihre Re-Zertifizierung. Die Klinik ist damit eines von zwölf Zentren in Hessen, deutschlandweit gibt es aktuell 183.

Um als MS-Zentrum zertifiziert zu werden, musste die Klinik die vom DMSG-Bundesverband mit international führenden MS-Experten entwickelten strengen Vergabekriterien erfüllen. Dazu gehören unter anderem die kontinuierliche Betreuung einer Mindestzahl von MS-Patienten, eine standardisierte Befunderhebung und -dokumentation, leitliniengestützte Behandlungskonzepte zur Schubtherapie, zur verlaufsmodifizierenden Therapie und zur symptomatischen Therapie sowie eine enge Zusammenarbeit mit der DMSG. Zusätzlich leisten die Zentren durch die Dokumentation für das Deutsche MS-Register, das von der DMSG initiiert und betrieben wird, einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Situation MS-Erkrankter in Deutschland.

Jährlich erkranken rund 15.000 Menschen in Deutschland neu an Multipler Sklerose. Es handelt sich um eine sogenannte Autoimmunerkranung, Mediziner vermuten ein Zusammenspiel unterschiedlicher ursächlicher Faktoren. Multiple Sklerose verläuft dabei nicht linear, die Patienten spüren die Erkrankung meist in Schüben. Die ersten Symptome treten in der Regel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf, aber auch Kinder und Jugendliche und auch ältere Menschen können davon betroffen sein. „In den letzten Jahren hat sich sehr viel in der Behandlung der MS getan und wir bekommen Beschwerden immer besser in den Griff bzw. können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, damit die Patienten im besten Fall keine Zeichen von Krankheitsaktivität mehr zeigen“, erklärt Melanie Muser, Oberärztin der Klinik für Neurologie. Die Klinik für Neurologie am Klinikum Hanau bietet alle diagnostischen und therapeutischen Verfahren an, die bei den verschiedenen Verlaufsformen der MS erforderlich sind und verfügt neben der stationären MS-Versorgung über eine MS-Ambulanz.