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Damit die Schilddrüse wieder richtig funktioniert: Klinikum Hanau als Kompetenzzentrum zertifiziert

Der Geschäftsführer des Klinikums Hanau, Volkmar Bölke, übergibt dem Schilddrüsen-Team das Zertifikat als Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie. V.l.n.r.: Dr. med. Yuri Cruz-Candia, Dr. med. Yvonne-Marie Berkhoff, Prof. Dr. med. Peter Langer, Volkmar Bölke und Dr. med. Stefanie Wolak

Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Endokrinologie (CAEK) macht Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie zum Zentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie.

Die Schilddrüse produziert Hormone, die für den Organismus lebenswichtig sind. Wenn das im gesunden Zustand nur ca. 20ml große Organ im Hals den Körper nicht mehr optimal mit Hormonen versorgt, beeinflusst das alle weiteren Organe sowie den Stoffwechsel insgesamt negativ und bringt viele Beschwerden für Betroffene mit sich. In vielen Fällen kann mit einer hormonellen Medikamententherapie geholfen werden, eine Schilddrüsenoperation ist vor allem dann notwendig, wenn der Verdacht besteht, dass ein Knoten bösartig oder die Schilddrüse zu groß ist. Dass das Klinikum Hanau für Patienten hier die richtige Anlaufstelle ist, wurde jetzt von der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Endokrinologie der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie bestätigt. Sie hat der Chirurgischen Klinik I unter der Leitung von Prof. Dr. med. Peter Langer das Zertifikat als Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie verliehen. „Diese Bescheinigung freut mein Team und mich natürlich sehr. Sie bestätigt die langjährige Tradition der Schilddrüsenoperationen am Klinikum Hanau, verifiziert aber auch von externer Stelle die notwendigen strukturellen und operativen Qualitätsstandards“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. med. Langer.

Auch der Geschäftsführer des Klinikums, Volkmar Bölke, freut sich über das neu zertifizierte Zentrum: „Pro Jahr führt das Team der Chirurgie I über 300 Operationen an Schilddrüsen und Nebenschilddrüsen durch. Unser Zentrum ist eine der wenigen zertifizierten Adressen im Rhein-Main-Gebiet und eines der wichtigen großen Zentren der Region.“ Innerhalb des Zertifizierungsprozesses werden Kliniken evaluiert, die eine bestimmte Mindestanzahl an Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen mit einem gewissen Schwierigkeitsgrad durchführen. Dabei kommt es vor allen Dingen auf bestimmte Qualitätskriterien an, wie die Anzahl von Schädigungen des Stimmbandnerven, Nachblutungen und Verletzungen der Nebenschilddrüsen. Die Klinik muss hier nachweisen, dass eine bestimmte Maximalzahl der Komplikationen nicht überschritten wird. Neben diesem sehr chirurgischen Schwerpunkt der Zertifizierung muss die Klinik außerdem ein Netzwerk zur Behandlung der Patienten zur Verfügung stellen. Dort müssen in erster Linie Nuklearmediziner, welche die notwendige Diagnostik und den größten Teil der konservativen Therapie durchführen, sowie unter anderem Pathologen und HNO-Ärzte, einbezogen und integriert sein. Aus diesem Grund leiten PD Dr. med. Michael Zimny von der Nuklearmedizinischen Praxis in der Nußallee und Prof. Dr. med. Peter Langer das neue Zentrum auch gemeinsam. Zusätzlich wird gefordert, dass bösartige Diagnosen in einem Tumorboard besprochen werden und dort sämtliche Therapieentscheidungen interdisziplinär getroffen werden.

Die Aufgabe der Schilddrüse besteht vor allem darin, die Hormone Thyroxin und Trijodthyronin - auch T4 und T3 genannt - herzustellen. Diese Schilddrüsenhormone wirken sehr vielfältig: T3 und T4 beeinflussen zum Beispiel den Sauerstoffverbrauch der Zellen, den gesamten Energiestoffwechsel (Verstoffwechselung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen), die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems und des Magen-Darm-Traktes, Wachstums- und Differenzierungsvorgänge sowie die geistige Entwicklung bei Ungeborenen und Kindern. Ihre Wirkung ist zudem teilweise eng mit der anderer Hormone verknüpft. Die Hormonproduktion der Schilddrüse wird durch das Gehirn gesteuert. Je nach Konzentration der Schilddrüsenhormone im Blut, reguliert die Hirnanhangsdrüse durch das so genannte TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon), ob die Schilddrüse „angekurbelt“ oder „gebremst“ wird. Eine Störung kann durch eine Blutuntersuchung der verschiedenen Schilddrüsen- und Steuerhormone untersucht werden.

Über das Klinikum

Das Klinikum Hanau ist ein Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe und akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit zertifiziertem Ausbildungszentrum. In 13 Kliniken, drei Instituten und der zentralen Notaufnahme werden jährlich mehr als 35.000 stationäre und 64.500 ambulante Patienten versorgt. 1.800 Mitarbeiter setzen sich täglich mit moderner medizintechnischer Ausstattung für Patienten aus einem Einzugsgebiet mit 400.000 Einwohnern ein. Das Klinikum Hanau ist mit einer Vielzahl an zertifizierten Zentren diagnostisch auf hohem Niveau – darunter ein Perinatalzentrum Level 1, das die optimale Versorgung für Früh- und Neugeborene bietet. Durch das Darmzentrum, das gynäkologische Krebszentrum sowie das Brustzentrum ist es außerdem ein Haus mit onkologischem Schwerpunkt. Die zertifizierte Stroke Unit, für die optimale Versorgung von Schlaganfallpatienten und das Gefäßzentrum runden das Angebot ab. Durch das neu errichtete Adipositaszentrum erhalten auch adipöse Patienten eine speziell auf sie abgestimmte Behandlung. Das Klinikum befindet sich in öffentlicher Trägerschaft der Stadt Hanau.